Siebzehn Autor:innen berichten, wie sich ihr Leben und Denken seit Beginn des Krieges verändert hat. Besonders spannend die Schilderungen der Leiterin des Kharkiv Centers for Gender Studies, Iryna Zherebkina, über Philosophieseminare während des russischen Angriffskriegs – berührend, aufrüttelnd und ermutigend.
Seit dem Angriff Russlands auf die Ukraine sind Tausende Menschen umgekommen, Hunderttausende haben Terror und Zerstörung erlitten, Millionen Bürger sind geflohen. Dennoch: unterstützt vom Westen, halten Staat und Gesellschaft stand. Aus dem Nebel des Krieges entsteht eine neue, ungewisse Zukunft. Die Autorinnen und Autoren des Bandes – Schriftsteller, Wissenschaftlerinnen und Aktivisten, Künstlerinnen und Journalisten – halten die Gleichzeitigkeit fest: die Ruinierung des Lebens und seiner Orte; die zivile und militärische Selbstbehauptung; den Willen, eine neue, friedliche Heimat zu schaffen. Sie beschreiben und analysieren die Situation der traumatisierten Menschen im Krieg – ihre tiefgreifende Veränderung, ihre Fähigkeit, sich in unklaren Zeiten dennoch wiederzufinden.
„Ich muss von neuem versuchen, den Menschen und das Menschliche in einem konkreten historischen Moment zu verstehen – das ist es, was diese lange Nacht des Vernichtungskrieges für mich bedeutet.“ Kateryna Mishchenko, Verlegerin und Dolmetscherin im menschenrechtlichen Bereich
Aus den vielstimmigen Berichten wird deutlich: Jetzt ist der Moment, sich klar und eindeutig solidarisch zu zeigen.